Stadtentwicklung

Wir müssen unsere Kommunen an die unabwendbaren Klimaveränderungen anpassen, um unsere Lebensqualität zu erhalten, denn wir spüren schon jetzt, dass die Sommer heißer werden und Extremwetterereignisse zunehmen. Wir brauchen vernetzte Mobilitätskonzepte, gute Kitas, und moderne Quartierskonzepte, um Familien die Alltagsorganisation erleichtern.

INNENSTADT- UND ORTSKERNENTWICKLUNG (Kernstadt und Ortsteile)

  • Es braucht zukunftsfähige Konzepte um die Ortskerne und die Innenstadt als Orte der Begegnung zu erhalten.

WÄRMEPLANUNG

  • Für ein Wohngebiet im Froschbächel ist eine bestehende Nahwärmeversorgung geplant. Dies Hackschnitzelverbrennung als Wärmequelle ist aber wg. CO2-Bilanz und Feinstaub nicht optimal. Hier sind, sobald verfügbar, geeignete Filter und Abscheidung für die CCS-Speicherung zu installieren. Die Investitionen in ein Nahwärmenetz sind nicht vergebens, wenn das Wärmenetz auch für andere Energiequellen anschlussfähig ist.
  • Unterirdische Wärmespeicher können installiert werden, die Wärme/Kälte im Wasser speichern zeitversetzt wieder abgeben können. 
  • In ihrer einfachen Form speichern sie als Puffer in einem direkt unter der Erde eingelassenem Tank/Zisterne. So kann überschüssige Wärme von Kollektoren besser genutzt werden.
  • In Aquiferspeichern hingegen findet quasi ein jahreszeitlicher Wärmetausch statt. Diese sind deutlich größer dimensioniert und funktionieren mit einer Großwärmepumpe. Dies wollen wir für größere Neubauprojekte fordern. Lt. Prof. Blum (KIT) besonders wirtschaftlich im großen Maßstab und für Einrichtungen die recht hohen Kühlungs- (Sommer) bzw. Heizbedarf (Winter) haben, bspw. Krankenhäuser und ggf. größere Gewerbeansiedlungen. Es wird aber auch für Wohnblöcke/-viertel bereits gemacht. Die Probleme von Tiefengeothermie treten hier nicht auf. https://www.aquifer-speicher.de/ 
  • Die Potentiale für eine sichere Nutzung von Tiefengeothermie sollen auch für Bühl geprüft werden.

SCHWAMMSTADT

Einführende Infos unter: https://www.greencity.de/die-schwammstadt/ 

  • Die Installation von Zisternen als Wasserspeicher soll gefördert und, wo möglich auch durch die Kommune in größerem Maßstab vorgehalten werden. 
  • Versiegelte Flächen wollen wir, wo möglich, zurückbauen und bei neuen Projekten weitgehend vermeiden
  • Retentionsteiche/-flächen (von lat. reteniere / zurückhalten)

GRÜNANLAGEN

  • Wasser soll den Pflanzen möglichst direkt zugeführt werden, s. Zisternen und Retentionsflächen
  • Bäume sollen in der ganzen Stadt auf versiegelte Flächen zur Beschattung und Kühlung gepflanzt werden
  • Straßenbäume könnten bei Trockenheit mit öffentlich zugänglichen kommunalen Bewässerungssystemen von Anwohner:innen (Baumpatenschaften) bewässert werden

HITZEPLAN

  • Die Stadt soll bei der Begrünung von Gebäudefassaden vorangehen
  • Installation von temporären Sonnensegeln für ungeschützte, öffentliche Flächen (Platz Villefranche, Spielplatz/-flächen am Neuen Stadtgarten)
  • Rückbau von versiegelten Flächen, wo immer möglich. Es sollen Anreize geschaffen werden, auf Versiegelung ganz zu verzichten.
  • Trinkwasserspender in der Innenstadt und auf Spielplätzen installieren

GESCHOSSWOHNUNGSBAU

  • Altersgerechtes, inklusives, Generationen mischendes Wohnen soll bevorzugt gefördert werden.
  • Barrierefreiheit in Gebäuden und bei Außenflächen muss verbessert werden

STADT UND KINDER/JUGEND

  • Entwicklung von Spielflächen, Räumen (innen und außen) für Kinder und Jugendliche
  • Für Jugend sollte es einen Treffpunkt IN DER STADT geben, nicht bzw. nicht nur im Industriegebiet (KOMM)
  • Öffentliche WCs in Spielplatznähe (Neuer Stadtpark i.d. Weststadt)

ARCHITEKTUR

  • Wenn neu gebaut wird, muss die Gemeinde beachten, dass nachhaltig gebaut wird und nicht ständig Renovierungen nötig sind.
  • Verträge mit Architekten sind in diesem Sinne „nachhaltiger“ zu gestalten? Z.B. soll ein bestimmter Putz, eine Bodenversiegelung nicht als „Kunst am Bau“ geschützt werden.
  • Architektur muss an geänderte Vorgaben für Gebäude, die durch die Klimaerwärmung nun nötig werden, angepasst werden können.

SOZIALER WOHNUNGSBAU

  • Immer mehr Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor oder sind von Altersarmut betroffen. Für diese Menschen braucht es ein ausreichendes Wohnungsangebot
  • Neubauten sollen, um sowohl familiengerecht und bezahlbar zu sein, so konzipiert werden, dass sie sowohl Wohnraum für gehobenem Standard bieten, wie auch günstige Mieten, so dass es eine gesunde Mischkalkulation gibt. 
  • Gleichzeitig soll geprüft werden, ob ein Mietspiegel eingeführt werden kann und erwartbar positive Effekte auf die Durchschnittsmieten hätte.

NEUBAUTEN

  • Änderungen von Bebauungsplänen für eine gemischte Bebauung sind im Verfügungsrahmen der Kommune und sollen Gewerbegebiete für gemischte Bebauung öffnen, so dass auch hier Wohnungsbau möglich ist.
  • Auch (neue) Geschäftsbauten sind nachhaltig zu planen. Flachbauten sollten mit Wohnraum aufgestockt werden
  • PV ist auch für Gewerbeneubauten vorzuschreiben
  • Der Anteil des alten Gebäudebestandes ist in Bühl hoch. Es liegt im Interesse der Stadt EigentümerInnen durch Hinweise auf Beratungsangebote für eine nachhaltige Entwicklung zu werben.

LEERSTAND

  • Grundstücke, die unbebaut sind, sollen nutzbar gemacht werden. Die Ansprache der Haus-/Grundstückseigentümer soll verstärkt werden, um Möglichkeiten zur Nachverdichtung auszuschöpfen.
  • Der LEERSTAND von bewohnbaren Gebäuden soll durch die Gemeinde sanktioniert werden.
  • Die Stadt soll weiterhin leerstehende Gebäude kaufen und vermieten (lassen)
  • Einrichtung einer Tauschbörse für Wohnraum. Damit soll ermöglicht werden, z.B. als ältere Bewohner aus zu großem Eigenheim in kleinere Wohnungen von jüngeren Leuten zu tauschen (Biete Haus f. Familie <-> Suche Wohnung für das Alter)
  • Die Gemeinde bietet eine Beratung über Möglichkeiten der Verkleinerung von zu großem Wohnraum an, um mehr WE zu gewinnen (Vorbild: Freiburg)

© Oliver Juergens, Silvia Strensch, Philipp Falk, Stefan Meier, Thomas Wäldele